Revenue Management und Nachhaltigkeit in Hotels: So erzielen Sie den maximalen Nutzen (ohne Greenwashing)

Vor der Umsetzung einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Revenue-Management-Strategie ist es wichtig, Ihren Startpunkt zu definieren. Dazu sollten Sie Ihr Hotel analysieren, Nachhaltigkeitsziele festlegen und die notwendigen Maßnahmen planen, um diese zu erreichen.

Am besten orientieren Sie sich dabei an der Norm ISO 21401 (Tourismus und damit verbundene Dienstleistungen - Nachhaltigkeitsmanagementsystem für Beherbergungsbetriebe): Sie wurde 2019 erstellt und ist nach wie vor die einzige international anerkannte Norm, die Anforderungen an das nachhaltige Management von Hotels, Pensionen, Campingplätzen, Herbergen und Residenzen festlegt.

Gemäß der Norm können Einrichtungen als nachhaltig definiert werden, wenn sie bestimmte Anforderungen aus ökologischer (Energie- und Wassereffizienz, Umweltschutz,

Unabhängig davon, ob Sie sich für eine ISO-Zertifizierung entscheiden oder nicht, können Sie durch die Befolgung der ISO-Richtlinien und die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit Ihres Hotels einerseits Ihre Betriebskosten senken und optimieren und so erhebliche Einsparungen erzielen und andererseits Ihr Engagement für die Nachhaltigkeit konkret unter Beweis stellen und auch die anspruchsvollsten Kunden anziehen, ohne Gefahr zu laufen, "Greenwashing" zu betreiben.

Sobald Sie Ihre Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit abgeschlossen haben, können Sie diese in den Nachhaltigkeitsbericht Ihres Hotels aufnehmen. Dabei handelt es sich um ein jährlich erscheinendes Dokument, in dem über die Entscheidungen in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Umwelt berichtet wird.

Ab 2024 ist der Nachhaltigkeitsbericht für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro oder einem Jahresbudget von mindestens 43 Millionen Euro verpflichtend. Immer mehr kleine Unternehmen entscheiden sich jedoch dafür, einen solchen Bericht freiwillig zu erstellen, aus ethischen Gründen und auch, weil es sich zunehmend positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit am Markt auswirkt.

Auch wenn die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit Ihres Hotels einige Zeit in Anspruch nehmen kann, können Sie mit der Förderung der lokalen Wirtschaft und Kultur beginnen, um den von der ISO-Norm geforderten Standard zu erreichen.

In diesem Sinne kann sich das Cross-Selling als die unmittelbarste Strategie aus Sicht des Revenue Managements erweisen. Cross-Selling bedeutet, dass Sie Ihren Gästen zusätzliche Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die ihren Aufenthalt bereichern können (wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, können Sie unseren Artikel zum Cross-Selling in Hotels Informationen lesen).

Das Cross-Selling muss dabei in eine nachhaltige Philosophie eingebunden werden, die alle Aspekte Ihrer Unterkunft abdeckt, um ein Angebot zu schaffen, das zum Beispiel Folgendes umfasst:

Lokale und biologische Lebensmittel

Bieten Sie in Ihrem Restaurant oder Ihrer Bar lokale und Bio-Lebensmittel an und kommunizieren Sie dieses Angebot durch spezielle Menüs, Treffen mit Erzeugern und thematische Verkostungen. Diese Art von Cross-Selling bietet den Kunden nicht nur ein authentisches, hochwertiges gastronomisches Erlebnis, sondern unterstützt auch die lokale Wirtschaft und reduziert den mit dem Transport von Lebensmitteln verbundenen CO₂-Fußabdruck.

Erlebnisse im Ökotourismus

Bei der Auswahl Ihrer externen Partner können Sie denjenigen den Vorzug geben, die umweltfreundliche Führungen anbieten, d. h. solche, die den geringsten CO₂-Fußabdruck garantieren (Wanderungen, Radtouren, Touren mit E-Fahrzeugen)

Lokales Kunsthandwerk und Workshops

Eine weitere Idee, die sich leicht umsetzen lässt: den Gästen die Möglichkeit bieten, "verantwortungsbewusste Souvenirs" zu kaufen, z. B. Kunsthandwerk, das von lokalen Künstlern und Handwerkern hergestellt wurde. Ebenso können Kurse oder Workshops angeboten werden, die von lokalen Experten abgehalten werden.

Nachdem Sie sich auf den Weg gemacht haben, die Nachhaltigkeit Ihrer Unterkunft zu fördern, stellen Sie sich vielleicht die Frage: Welche Auswirkungen hat das auf meine Einnahmen? Kann ich meinen Umsatz nicht nur durch Cross-Selling-Aktivitäten, sondern auch durch direkte Einflussnahme auf die Zimmerpreise optimieren und steigern?

Die Antwort lautet ja, und dazu sollten Sie als Erstes Ihr Verständnis von Revenue Management erweitern.

Traditionell zielt das Revenue Management darauf ab, den Umsatz durch Preisstrategien zu maximieren, die es Ihnen ermöglichen, die Zimmerbelegung zu optimieren. Dieser Prozess konzentriert sich jedoch in erster Linie auf die Einnahmen und lässt oft die Analyse der Betriebskosten außer Acht, die im Allgemeinen in den Bereich der betriebswirtschaftlichen Kontrolle fallen.

Dies wird sich in einer Senkung der Betriebskosten niederschlagen: weniger Beleuchtung, weniger Heizung/Kühlung, weniger Gebrauch von Toilettenartikeln, Reinigungsmitteln usw.

Eine Reduzierung des Verbrauchs senkt nicht nur die Kosten und spart Geld, sondern verbessert auch Ihren ökologischen Fußabdruck.

Wie aus der eingangs erwähnten Umfrage hervorgeht, erhöht die Anerkennung als umweltfreundliches Hotel die Attraktivität für eine zunehmend umweltbewusste Kundschaft. Und um in diesem Sinne wahrgenommen zu werden, ist es wichtig, das eigene Engagement auf die richtige Weise zu kommunizieren.

Hier zeigt eine Umfrage von Junker, dass nur 10,8 Prozent der Inserate von Unterkünften Informationen zur Nachhaltigkeit enthalten, während 44 Prozent sie selten oder gar nicht erwähnen.

Von denjenigen, die Nachhaltigkeit erwähnen, weisen jedoch nur 3 von 10 Beherbergungsbetrieben wirklich die in der Anzeige genannten nachhaltigen Merkmale auf. Bei den anderen kann man von Greenwashing sprechen, d.h. von der Ausnutzung grüner Themen, denen keine konkreten Fakten gegenüberstehen.

Deshalb ist es wichtig, das Thema Nachhaltigkeit nicht nur auf allen Kanälen (Website, OTAs, soziale Medien, E-Mail usw.) zu kommunizieren, sondern dies auf absolut transparente und wahrheitsgemäße Weise zu tun. Noch besser ist es, die Kommunikation, wenn schon nicht mit ISO 21401, so doch zumindest mit einer der vielen Nachhaltigkeitszertifizierungen zu belegen, die es derzeit für den Hotel- und Nicht-Hotelsektor gibt.

In diesem Artikel haben Sie gesehen, wie Nachhaltigkeit und Ertragsmanagement in einer übergreifenden Strategie kombiniert werden können, die darauf abzielt, Ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt zu steigern, Ihre Betriebskosten zu senken und Ihre Erträge zu maximieren.

Es kann jedoch schwierig sein, die konkreten Maßnahmen, die besten Zertifizierungen und die erforderlichen Aktivitäten zur Einbeziehung von Kunden und dafür finden, ob und wie sich auch Ihr Unternehmen aktiv für Nachhaltigkeit einsetzen kann.